Der moderne Magus
Magi sind Erleuchtete, sterbliche Menschen , die mit Herzen Geist und Leib der Wahrheit hinter der Wirklichkeit und ihrer Rolle dahinter hingeben. Durch angeborenes Gespür, hart erarbeitetes Wissen und einem Splitter des Göttlichen Ichs ( den Avatar ) lernt ein Magus, die Realität im Kern umzuarbeiten und wird zur aktiven Kraft der Veränderung. Mindere Hexer ( die oft Quacksalber genannt werden ) spielen vielleicht mit einzelnen Fäden des Gespinstes herum, doch wahre Magi lenken die Feuer des Schicksals. Solche Veränderungen sind selten angenehm, aber sie sind nötig.
Die Erweckten waren schon immer unter uns; Zeit und Unglaube jedoch haben ihre Macht erodiert oder in weniger offensichtliche Magieformen umgeleitet. Während die Grenzen zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen starrer werden,
schwindet die Zahl der Magi unter uns, deren Bedeutung aber wächst. Solche Hexer sind Helden im Klassischen Sinne; mit ihrer Macht und Einsicht können sie garnicht anders, als die Welt rings um sie zu verändern. Dazu müssen sie Jedoch ständig ihre eigenen Grenzen und und die ihrer Umwelt überschreiten. So stellen denn ale Magi, selbst die gestrengen Technomanten, eine Bedrohung für die bestehende Ordung dar. Wahre Magi sind dynamisch bis ins Letzte Sendboten der Veränderung.
Weil das Erwachen universell ist, entstammen Magi aller Nationen, Kulturen, Weltanschauungen und Altersgruppen. Bei vielen findet das Erwachen am Ende der Teenageralters oder als Twen statt, manche finden das Erwachen schon in sehr jungen Jahren oder im Alter. Ihre Vision umspannt zwar eine globale Wirklichkeit, doch Magi sind ganz und gar Produkte ihrer Umwelt.
Manche sind ausgeglichen und nachdenklich, andere hart und grob. Magick ist nicht nur ein paar Gelehrten vorbehalten; jeder kann Magus sein. ( Menschen versteht sich !!)
Die Gesellschaft der Magi
Trotz der unendlicher Vielfalt Erweckter Seelen beherrschen vier große Fraktionen die Gesellschaft der Magi. Viele Magi ( die man oft "Waisen" nennt) folgen zwar keinem festgefügten Pfad, doch diese vier führen im Namen des Ziels einen Krieg um die Erleuchtung:
Die Traditionen
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Ein lose zusammenhängender Rat von Neun Mystischen Formen der Magick. Die
Magi der neun Traditionen bemühen sich, eine Art Gleichgewicht aufrechtzuerhalten,
während sie der Menschheit das Staunen wieder beibringt. Diese Hexer hängen
zwar unterschiedlicher Philosophien und Praktiken an, doch alle neun Gruppen
stellen sich der statischen Wirklichkeit entgegen, die ihre Technokratischen
Feinde so lieben, und ebenso dem Chaos der Dunkleren Fraktionen.
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Die Bruderschaft Akashas
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Die meisten Traditionen gehen zwar den Weg der Erleuchtung, doch die Brüder
Akashas schweben an ihm eher entlang. Sie gehen den Weg des geringsten Wiederstandes,
nicht weil er irgendwie leichter wäre, sondern weil er natürlicher
ist. Brüder Akashas glauben, man müsse sich selbst erkennen, ehe man
das Ganze verstehen kann. Nur indem man Körper und Geist pefektioniert
und die beiden in Harmonie bringt kann man seinen Platz im kosmischen Ganzen
finden. Dieses Ziel bringt wahre Erkenntnis - Erleuchtung.
Indem die Bruderschaft das Ich zum Tempel weiht, verschmilzt sie Einsiedlerei
mit geistigem und körperlichen Training. Dieses Amalgam aus Kampfsport
und Meditation läuft unter dem Sammelbegriff "Do" oder "der
Weg" des Lebens. Die für ihre tiefe Introvertiertheit bekannte Bruderschaft
Akashas hat dementsprechend den Sitz der Gedanken inne.
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Die Euthanatos
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Die Euthantos setzen Entropie ein, um zu reduzieren und zu recyceln. Ohne gewisse
Brüche würde, das wissen sie, die Realität zu dicht und unnachgiebig
- ein statisches, formvollendetes Kunstwerk , kein dynamisches Expieriment.
Ein Mittel, das sicherzustellen, ist, denen die berreit sind zu sterben den
"Guten Tod" zu spenden - denen, die das Geschenk des Lebens zu sehr
auf die leichte Schulter nehmen oder Schaden genommen haben, der nicht mehr
zu heilen ist. Die Geister dieser Toten können sich dann in produktiver
Gestalt reinkarnieren. Ihr Sitz ist natürlich die Entropie.
Viele Euthanatos töten zwar, doch nur den wenigsten macht es Spaß,
Sie klagen sehr um jedes verlorenen Leben, damit sie nicht die Schwere ihrer
Bürde vergessen. Daher wirken sie oft mürrisch und geistesabwesend.
Doch euthanatos fürchten den Tod auch nicht; jeder Lehrling besucht bei
seiner Inititiation die Andere Seite, und das sich ewig drehende Rad versichert
ihnen, das der Tod nur eine zeitweilige Erscheinung ist.
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Der himmlische Chor
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Hoch auf den Sitz des Kerns thront der Primus des Himmlischen Chors und wacht
über seine spirituelle Domäne. Er sieht, daß die Menschheit
den Glauben aufgegeben hat und statt dessen kalter, unpersönlicher Technologie
vertraut. Das ist ein trauriger Absturz im Vergleich zum Mittelalter, als die
christliche Kirche Europa beherrschte und spirituell die gesamte Welt durchdrang.
Doch es ist nicht alles verloren. Wenn die Dunkelheit sich über die Welt
senkt, kehren verlorene Schafe zur Herde zurück. Wenn der Himmlische Chor
die Nacht übersteht, wird der Morgen dieser Tradition großen Einfluss
bringen.
Der Chor sieht Magick in einem religiösen Rahmen. Alle Gotteshäuser
- Tempel, Moschee und Kirche - werden als gleich angesehen; alle Gottheiten
sind nur Splitter des zersprungenen Einen. Vor allem geht es den Chormitgliedern
um das Wohlergehen der Menschheit. Als gute Samariter und religiöse Führer
dienen sie den Schläfern, indem sie Wache gegen das Böse halten, sich
den Bedürftigen annehmen und mit gutem Bespiel vorangehen und mit guten
Worten helfen.
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Der Kult der Ekstase
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Von den Bacchuskulten bis Woodstock gab es immer die, die glauben, freies Handeln
und Selbstverwirklichung können zu etwas Größerem führen,
ob das nun Bewußtseinserweiterung oder die Revolution ist. Von solchen
Leuten wurde der Kult der Ekstase gegründet. In ihrem Erfahrungsbereich
darf man keine Reize ausser acht lassen. Sie öffnen die Wehre aller sechs
Leidenschaften : des Schmeckens, des Fühlens, des Hörens, des Riechens
und des Bewußtseins. Ein Kultist kann in einem Schlemmermahl oder selbstgebrautem
Alkohol tiefe Bedeutung finden, im Tanz oder im Sex, in Heavy Metal oder in
Soneten, in kubischer Kunst oder psychedelischen Drogen. Alle Leidenschaften
sind auf ihre weise konstruktiv.
Kultisten bekehren selten; jeder Kultist (und gleichgesinnte Schläfer)
wird sich selbst überlassen. Gleichzeitig ist er allein für sein Tun
verantwortlich. Paradoxerweise ist diese ungehemmteste Tradition auch eine der
dizipliniertesten.
Der Kult der Ekstase hat die Sphäre der Zeit inne.
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Der Orden des Hermes
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Der Orden des Hermes führt seine magische Tradition auf das alte Ägypten
und den Nahen Osten zurück. Eins umfaßten seine Häuser fast
ein dutzend verschiedener magischer Gesellschaften, die je eine komplizierte
rituelle Kunst ausübten. Die Hand des Schicksals jedoch hat sie inzwischen
alle zusammengewürfelt und sie einen Großteil der Macht einbüßen
lassen, die sie einst besaßen.
Die stolzen, wählerischen hermetischen Magi hüten ihre Geheimnisse
eifersüchtig. Sie verbergen ihre Kunst durch arkane Sprachen, Zahlen, Rituale
und komplexe Berechnungen und Metaphern wie etwa das Tarot. Ihre kompliziertesten
Pläne sind der Vernichtung der Technokratie vorbehalten, die ihr hochgeschätzes
Mytisches Zeitalter zu einem vorzeitigem Ende brachte.
Diese beharrlichen, geduldigen Meister der Kräftemagick, die den Sitz der
Sphäre Kräfte innehaben, sind damit zufrieden, Politik, Hochfinanz
und Bildung zu manipulieren - zumindestens im Moment. Aber wenn die Sterne günstig
stehen...
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Die Söhne des Äthers
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Die Söhne sind uneinheitlicher Haufen. Sie fühlen sich mit Zigarre
und Branntwein oder Fliegerbrille, mit Laborkitteln und Partikelstrahlern gleichermaßen
wohl und sind zu einem Teil Buck Rogers und zum andern Teil echte Viktorianer
und zum dritten verrückte Wissenschaftler. Wie viele Technokraten bestätigen
können ist dies eine explosive Mischung. Um die Söhne des Äther
verstehen zu können ( wenn das überhaupt möglich ist ), muß
man drei Grundvoraussetzungen begreifen. Zunächst glauben sie, wahre Wissenschaft
sei eine Kunst, eine Ausdrucksform des menschlichen Geistes. Jede Maschine sollte
die innere Vision ihres Schöpfers wiederspiegeln. Inspiration ist Schönheit,
selbst wenn das Endprodukt einem vermurkst vorkommt, und da diese Wissenschaft
eine Persönliche Angelegenheit ist, kann keine Theorie "wiederlegt"
werden. Zweitens ist die Rolle der Wissenschaft, der Welt Frieden zu bringen
( á la Kapitän Nemo) und Menschen zu erwecken. Und letztens muß
die unsichtbare, allgegnwärtige " fünfte Essenz", Äther,
bestimmender Teil der Theorie werden, jedes Experiment und jeden Geräts
- und sei nur, weil es sie gibt. Nachdem sie von der Technokratie zu den Traditionen
übergelaufen waren, beanspruchen die Söhne des Äther den lange
vakanten Sitz der Materie.
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Die Traumsänger
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Seit Prähistorischen Zeiten wandern Traumsänger allein auf den Pfaden
der Erleuchtung und treffen sich Gelegentlich, um ihre Reisen zu vergleichen,
häufiger aber kommunizieren sie durch Botengeister. Mit Hilfe von Trommeln
und anderen Ritualen betreten diese Schamanen die Traumlande und unterhalten
sich mit Geistern; viele nehmen gar die Tiergestalt ihrer Vertrauten an. Die
Traumsänger sind eine der beiden urtümlichsten Traditionen, die Einsicht
und Einklang mit der Welt suchen. Sie arbeiten weniger aus einem Dienstgedanken
heraus als vielmehr aus Respekt und Harmoniebedürfnis. Nichtsdestoweniger
können sie recht brutal sein. Naturmagick erfordert Selbstverstümmelung
oder Rituellen Tod. Die Traumsänger, umstrittene Meister des Animismus,
haben den Sitz der Sphäre Geister inne.
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Die Verbena
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Verbena" ist das lateinische Wort für Eisenkraut, ein Kraut mit mannigfaltigen
Eigenschaften sowohl realer als auch eingebildeter Natur. Im Laufe der Äonen
wurde es oft für eine Wunderpflanze gehalten. Die Römer benutzten
es, um Tempel zu weihen; Kräuterkundler gaben es in Liebestränke;
abergläubische Bauern glaubten, es schütze gegen Hexen. Wenn man es
allerdings ißt, verursacht dieses Kraut Übelkeit. All diese Aspekte
machen "Verbena" zu einem Paendem für die Tradition die den Sitz
der Sphäre Leben innehat. Verbena sind Schicksalsweber und Runenweber,
Gesaltwandler und Hexer, Kräuterkundler und Ammen, die sich dem Erlernen
der Geheimnisse des Lebens, des Schmerzes und des Todes widmen. Für sie
ist das Leben die mächtigste Kraft, die es gibt. Die wachsende Esche kann
Berge spalten. Der Lebende Kessel, der Mutterleib, ist eine ständige Quelle
des Entstehens, die seit der ursprünglichen Schöpfung ihresgleichen
sucht . So ist jeder Körper ein heiliger Schrein; die Substanz und die
Kraft des Körpers - Blut, Pflanzensaft und andere Lebensspendende Flüssigkeiten
- dienen als Sakramente. Daher ist das Leben ihre Spezialität und der Sitz,
den sie im Rat gewählt haben.
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Die virtuellen Adepten
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Virtuelle Adepten haben "Morphing", Cyberpunk und interaktive Videos
erfunden und den Computer als Mittel für Leute perfektioniert, die ihre
hoffnungslose Welt hinter sich lassen wollen. Diese Hacker, Streiter für
die Meinungsfreiheit, beschaffen sich die geheimsten Informationen und hinterlassen
sie in öffentlichen BBS. Es heißt, die Virtuellen Adepten seien für
einen Streich verantwortlich gewesen, der das FBI auf eine falsche Fährte
zu einem anonymen Rollenspielverlag in Texas statt zu ihrer eigenen subversuven
Tarnfirma führte. Die Virtuellen Adepten haben das Digitale Netz ( oder
kurz das Netz ) entdeckt und verfeinert. Sie glauben, diese alternative Wirklichkeit
werde zur neuen Heimat der Menschweit werden. Nachdem der Rat von ihren Forschungsreisen
ins Netz gehört hatte, bot er den Virtuellen Adepten den Sitz der Korrespondenz
an. Die Extechnokraten nahmen ihn gerne.
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